FESTIVAL-DOPPEL
Das Stereoskop der Einzelgänger & Richters Patterns

Musiktheater / Installation
Malerei / Film / Musik
Festival-Doppel / 2 Räume — ein Ticket
Sa 06.05. — 18:00
Sa 06.05. — 20:00
So 07.05. — 15:00
So 07.05. — 17:00
Galerie / Orangerie

Preis 29 Euro
Preis erm. 14,50 Euro
Tickets online kaufen

Das Stereoskop der Einzelgänger
von Wantoch Rekowski / Pommerehn / Rodriguez

Wenn das Publikum die Galerie betritt, eröffnet sich ihm der Blick auf eine seltsame Stadt aus Kartons, die von Musiker_innen – halb Mensch, halb Tier – bewohnt ist. Während man durch das Labyrinth dieser Stadt flaniert, gibt es viel zu entdecken. Einige Kartons, in die man wie durch ein Fenster hineinsehen kann, enthalten rätselhafte Objekte, Spuren einer verborgenen Existenz. Gelegentlich stößt man auf Zettel mit kurzen Texten, ein andermal begegnet man einer Tänzerin. Schließlich erzeugen die Tier-Menschen eine fremde und fragile Musik, deren musikalisches Echo live-elektronisch den Raum füllt.

Die Texte entstammen einer Sammlung von bizarren Porträts, die der argentinisch-italienische Autor Juan Rodolfo Wilcock 1972 unter demselben Titel veröffentlicht hat.

Das Stereoskop der Einzelgänger beschäftigt sich zu allererst mit den Besucher_innen selbst, ihrem Hören, ihrer Wahrnehmung und Erinnerung. Es führt sie durch eine merkwürdige Landschaft, in der sie individuell ihre Aufmerksamkeit auf die verschiedensten Erscheinungen richten können und ihre Perspektiven mehrfach wechseln werden.

Mit den Mitteln des Theaters, der Installation und der Musik, schaffen die argentinische Komponistin Ana Maria Rodriguez, die deutsch-französische Regisseurin Ingrid von Wantoch Rekowski und der amerikanische Bühnenbildner Fred Pommerehn zusammen mit dem Ensemble KNM aus Berlin eine verstörende und beunruhigende Welt.

Mit Beatrice Bresolin / Ensemble KNM Berlin

 

Richters Patterns
Marcus Schmickler / Corinna Belz

Auf die musiktheatrale Installation in der Galerie antwortet im zweiten Teil des Abends eine digital und musikalisch animierte Malerei in der Orangerie. Nach einer Idee von Gerhard Richter entwickelten die Filmemacherin Corinna Belz und der Kölner Komponist Marcus Schmickler ihre musikalisch-filmische Arbeit Richters Patterns, die hier erstmals als Installation zu sehen ist.

Das Publikum findet sich zwischen einer raumfüllenden Projektion auf der einen Seite und den Musiker_innen des Ensemble Musikfabrik auf der anderen Seite wieder. Mit Hilfe einer eigens entwickelten Software wurden aus Detailfotografien eines abstrakten Gemäldes von Gerhard Richter durch Schnitte, Spiegelung und Vervielfältigung Patterns entwickelt und zu einem Film montiert. In einem kaum wahrnehmbaren Prozess verwandeln sich diese Muster im Laufe einer guten halben Stunde unmerklich in bunte Streifen, als sollten zwei Enden von Gerhard Richters Oeuvre miteinander verbunden werden: seine mit dem Rakel hergestellten großen Ölgemälde und seine berühmten Farbfeldtafeln und „Strips“.

Marcus Schmickler verstärkt mit seiner Musik die Wirkung des Films, indem er die Arbeitsweise der Zerlegung und Reproduktion in seiner Musik aufnimmt. Unterschiedliche Skalierungen werden wiederholt und gespiegelt, massige Akkorde falten sich ineinander. Es ergeben sich mikrotonale Linien und Motive, die letztlich ein Spektrum von Obertönen hörbar machen. Film und Musik bilden in den Betrachter_innen eine untrennbare Einheit, in der optische Wirkung und musikalische Wahrnehmung einander permanent durchdringen und sich gegenseitig dynamisieren.

Mit Ensemble Musikfabrik Köln

 

TIPP: Wir empfehlen für einen insgesamt runden Abend die Ticketbuchung in Kombination mit der freitagsküche – genießen Sie ein gemeinsames Essen mit den Künstler_innen und dem Team im Spiegelzelt nach der Vorstellung am 06.05. um 22:00. Tickets 15 Euro (1 Mahlzeit, exkl. Getränk)



Dauer ca. 1 h 40 min / inkl. Pause


Das Stereoskop der Einzelgänger ist eine Produktion des Ensemble KNM Berlin in Koproduktion mit Césaré, Centre national de création musicale de Reims / Reims Scènes d’Europe, Manège de Reims Scène nationale, gmem-CNCM-marseille und Lucilia Caesar
Mit freundlicher Unterstützung der Fédération Wallonie-Bruxelles, der Kulturverwaltung des Landes Berlin und des Deutsch-Französischen Fonds für zeitgenössische Musik / Impuls neue Musik
Richters Patterns ist eine musikalische Installation für 18 Musizierende und Elektronik und gleichnamiger Film von Corinna Belz nach einer Idee von Gerhard Richter, Montage von Rudi Heinen, produziert im Campus Musikfabrik, gefördert von der Kunststiftung NRW, Kompositionsauftrag der KölnMusik