Ingo Metzmacher

Die Arbeit des aus Hannover stammenden Dirigenten Ingo Metzmacher zeichnet sich durch den konsequenten Einsatz für die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts sowie eine unkonventionelle Programmgestaltung und ein besonderes Interesse an einem direkten Kontakt mit dem Publikum aus. Mit seinen von ihm selbst moderierten ‚Casual Concerts‘ hat er während seiner Zeit als Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin von 2007 bis 2010 nachhaltige Akzente im Musikleben der Hauptstadt gesetzt. Legendär sind seine Neujahrskonzerte mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg unter dem Titel ‚Who Is Afraid Of 20th Century Music?‘, mit denen er während seiner Zeit als Hamburgischer Generalmusikdirektor ein breites Publikum erreicht hat.

In den letzten Jahren stand er im Zentrum international beachteter Aufführungen von Musiktheaterwerken Luigi Nonos, Bernd Alois Zimmermanns, Harrison Birtwistles und Wolfgang Rihms bei den Salzburger Festspielen. Er leitete eine Neuproduktion des ‚Ring des Nibelungen‘ an der Genfer Oper und trat mehrfach am Royal Opera House in London, dem Opernhaus Zürich, der Mailänder Scala sowie der Wiener und Berliner Staatsoper auf. Zudem gab er zahlreiche Konzerte mit führenden Orchestern, darunter die Wiener und Berliner Philharmoniker, das Chicago Symphony Orchestra, das Orchestre de Paris, das BBC Symphony Orchestra, die Tschechische Philharmonie, die New Japan Philharmonic und das Russische Nationalorchester.

Ingo Metzmacher studierte Klavier, Musiktheorie und Dirigieren in seiner Heimatstadt Hannover sowie in Salzburg und Köln. Seine erste künstlerische Heimat fand er in Frankfurt beim Ensemble Modern, wo er zunächst als Pianist, dann als Dirigent engagiert war, sowie an der dortigen Oper unter Michael Gielen. Seine internationale Karriere begann 1988 während der Ära von Gerard Mortier am Théâtre de la Monnaie in Brüssel.

1997 wurde er als Generalmusikdirektor an die Hamburgische Staatsoper berufen, wo er während acht Spielzeiten zahlreiche international beachtete Aufführungen, darunter viele in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Peter Konwitschny, leitete. Danach war Ingo Metzmacher Chefdirigent an der Niederländischen Nationaloper in Amsterdam. Von 2007 bis 2010 war er Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin.

Zu Ingo Metzmachers umfangreicher Diskographie zählen die Gesamtaufnahme der Sinfonien von Karl Amadeus Hartmann mit den Bamberger Symphonikern, die Uraufführung von Hans Werner Henzes 9. Sinfonie mit den Berliner Philharmonikern, Olivier Messiaens ‚Eclairs sur l'Au-delà…‘ mit den Wiener Philharmonikern, Hans Pfitzners ‚Von deutscher Seele‘ und Engelbert Humperdincks ‚Königskinder‘ mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin sowie der Livemitschnitt von Schostakowitschs ‚Lady Macbeth von Mzensk‘ aus der Wiener Staatsoper.

Ingo Metzmacher ist Autor der Bücher ‚Keine Angst vor neuen Tönen‘ und ‚Vorhang auf! Oper entdecken und erleben‘.