Boaz Daniel
Der in Tel-Aviv geborene Bariton schloss im Jahr 1996 an der Rubin Academy of Music in Tel Aviv ab und absolvierte nach dem Umzug nach Wien ein Zweitstudium am Wiener Konservatorium. Bereits während des Studiums hatte er mehrere Engagements an der New Israeli Opera. Seit 1998 ist er der Wiener Staatsoper verbunden (bis 2005 als Ensemble-Mitglied, seitdem als Gast) und in einem breiten Repertoire zu hören, darunter in ‚Falstaff‘ (Ford), ‚Tristan und Isolde‘ (Kurwenal), ‚Madama Butterfly‘ (Sharpless), ‚Manon Lescaut‘ (Lescaut), ‚Le Nozze di Figaro‘ (Graf), ‚L'Elisir d'Amore‘ (Belcore), ‚Puritani‘, ‚Simone Boccanegra‘ (Paolo), ‚La Boheme‘ (Marcello), ‚Lohengrin‘ (Heerrufer), ‚Carmen‘, ‚Lucia di Lammermoor‘, ‚Die Fledermaus‘, ‚La Juive‘, ‚Pique Dame‘, ‚Faust‘ und ‚Don Carlo‘. 2010 feierte er einen großen Erfolg als Gunther in der Neuinszenierung der ‚Götterdämmerung‘ unter Franz Welser-Möst.
Boaz Daniel gastiert regelmäßig unter namhaften Dirigenten an Opernhäusern und in Konzertsälen auf der ganzen Welt. Im Herbst 2000 sang Boaz Daniel die Titelrolle in ‚Don Giovanni‘ an der Wiener Volksoper, im Sommer 2002 gab er in der Neuproduktion von ‚Turandot‘ sein Debüt bei den Salzburger Festspielen, gefolgt von Kurwenal in ‚Tristan und Isolde‘ bei konzertanten Aufführungen mit dem BBC Symphony Orchestra in der Londoner Barbican Hall. Sein Debüt an der Deutschen Oper Berlin gab Boaz Daniel als Enrico in ‚Donizettis Lucia di Lammermoor‘ im Mai 2004. Die Spielzeit 2006/2007 führte den Bariton wieder nach Tel Aviv in der Rolle des Posa in ‚Don Carlo‘ sowie an das Theater an der Wien für L'Ape Musicale. Im selben Jahr feierte Boaz Daniel einen großen Erfolg an der San Francisco Opera als Kurwenal in ‚Tristan und Isolde‘. Es folgten konzertante Aufführungen von ‚La Bohème‘ mit dem Orchester des Bayrischen Rundfunks in München unter Bertrand de Billy neben Anna Netrebko und Rolando Villazon, welche auch auf CD und DVD erschienen sind. Ebenso ist er unter anderem in einer Aufnahme von ‚Tristan und Isolde‘ unter Donald Runnicles zu hören.
Seine Tournee-Arbeit führte Boaz Daniel auch nach Tokyo, wie 2008 mit der Opera Bastille Paris für Tristan unter Semyon Bychkov. Im selben Jahr gab er sein erfolgreiches Debüt an der Lyric Opera of Chicago in der Partie des Ford in ‚Falstaff‘, wo er ein Jahr später auch in ‚Ernani‘ zu hören war. Ebenso debütierte Boaz Daniel 2008 als Renato in ‚Ballo in Maschera‘ an der Oper Frankfurt. Im Februar 2009 folgte das Hausdebüt an der Semperoper Dresden als Kurwenal in ‚Tristan und Isolde‘ und im April 2009 am Royal Opera House Covent Garden als Heerrufer in ‚Lohengrin‘.
In der Saison 2010/2011 gab Boaz Daniel sein Rollendebüt als Klingsor in der Neuproduktion des ‚Parsifal‘ am Liceu in Barcelona. Weitere Projekte führten ihn unter anderem an die Deutsche Oper Berlin als Posa in ‚Don Carlo‘ und als Kurwenal in ‚Tristan und Isolde‘, für welchen er auch an der Hamburgischen Staatsoper engagiert war, zu den Salzburger Festspielen mit ‚Die Soldaten‘, an die Wiener Staatsoper mit ‚Die Meistersinger‘ von Nürnberg, nach London mit ‚Tristan und Isolde‘ bei den BBC-Proms und nach Köln, wo er in Uwe Laufenberg’s Neuproduktion von ‚Parsifal Klingsor und Amfortas‘ sang. 2014/2015 folgten sein Debüt an der Mailänder Scala mit ‚Die Soldaten‘ von Zimmermann und sein Debüt mit dem Sydney Symphony Orchestra als Kurwenal in ‚Tristan und Isolde‘. 2015/2016 wird er als Conte Almaviva in ‚Le Nozze di Figaro‘ an der Semperoper auftreten und neben seinen Engagements an der Wiener Staatsoper wird er in Schönbergs ‚Jakobsleiter‘ mit dem Deutschen Symphonie Orchester in Berlin und Schönbergs Gurre Liedern bei den Kunstfestspielen Herrenhausen unter Ingo Metzmacher zu hören sein.